Chan (japanisch: Zen) ist eine chinesische Schule des Buddhismus, der sich ab etwa 4. Jahrhundert PC in China ausbreitete.
Vorbilder waren indische Mönche, von denen schon in der späteren Han-Dynastie (ca. 25-220 PC) buddhistische Übungen und Gedankengut übernommen wurden.
Bodhidhama, der auf dem Seeweg von Indien nach China kam, gilt als erster Patriarch der Chan-Schulen (um 500). Das „Thema“ des Chan ist es, durch Übung, durch Einsicht, Hinein-Sicht, die Dinglichkeit, „die Dualität und die Einheit“ zu überwinden, das Selbst zu überwinden, das diese Unterscheidungen und damit die dem Selbst eigene Wirklichkeit erst erschafft.
Der Chan-Buddhismus erlebte bis etwa 1100 PC seine Blütezeit in China. Etwa von 1111-1135 sammelte Meister Yuan Wu Zen-Texte und gab sie unter dem Namen „Niederschrift von der smaragdenen Felswand“ heraus. Etwa 1190-1250 gingen japanische Meister nach ihren Lehrjahren in China nach Japan zurück und gründeten dort die ersten Zen-Schulen nach chinesischem Vorbild. Ungefähr um 1330 könnte die Niederschrift von der smaragdenen Felswand nach Japan gelangt sein. – bis in die Neuzeit haben die japanischen Schulen des Zen die Tradition bewahren können, natürlich modifiziert durch die japanische Kultur.
In China war die Bewahrung des Chan aber auch anderer geistiger Schulen und kultureller Errungenschaften so nicht möglich. Zu viele Umbrüche, Kriege, politische Neuordnungen (zuletzt Kommunismus und Kulturrevolution) haben dazu geführt, dass vieles gar nicht oder nur unzureichend überliefert wurde.